Je nach Ausprägungsgrad der Zahn- und Kieferfehlstellung beginnt die kieferorthopädische Therapie häufig mit einer herausnehmbaren Zahnspange. Im Anschluss werden die Zähne mit Hilfe einer festen Zahnspange in die perfekte Position gebracht. Erfahrungsgemäß dauert die aktive Behandlungszeit mit der festen Zahnspange zwischen 12 und 24 Monaten. Sie richtet sich nach dem Grad der Fehlstellung. Kleinere Korrekturen können wir schneller vornehmen, größere brauchen ihre Zeit.
Mit herausnehmbaren Zahnspangen kann z.B. das Kieferwachstum beeinflusst werden. So können wir den pubertären Wachstumsschub Ihres Kindes nutzen, um das Kieferwachstum in die gewünschte Richtung zu fördern. Auf diese Weise kann beispielsweise ein Überbiss oder ein tiefer Biss – gute Mitarbeit vorausgesetzt – relativ einfach korrigiert werden. Anschließend werden die Zähne mit der festen Zahnspange in ihre perfekte Position und in eine optimale Verzahnung gebracht. Ohne großen Aufwand lassen sich mit der festsitzenden Zahnspange ideale Ergebnisse erzielen.
Damit die Zähne nicht nur schön gerade werden, sondern auch gesund bleiben, ist eine gute häusliche Zahnpflege die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche kieferorthopädische Behandlung.
Vor allem während der Behandlung mit der festen Zahnspange ist die Mundhygiene durch die Brackets und die kieferorthopädischen Bögen erschwert. Die Zähne, Zahnzwischenräume und die kieferorthopädischen Apparaturen müssen speziell gereinigt werden. Die genaue Handhabung mit speziellen Pflegeprodukten wie Zahnzwischenraumbürstchen oder Zahnseide werden wir selbstverständlich ausführlich erklären. Vor dem Befestigen der Brackets werden die Glattflächen der Zähne versiegelt und so zusätzlich vor Karies geschützt.
Unerlässlich sind die zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen und das begleitende Individualprophylaxeprogramm bei Ihrem Hauszahnarzt!
Damit Ihr Kind ein Leben lang Freude an den schönen geraden Zähnen hat, ist es nach dem Entfernen der festen Zahnspange unbedingt erforderlich, die Zahnstellung dauerhaft zu stabilisieren. Denn die Zähne neigen dazu, wieder in ihre ursprüngliche Position zurückzukehren.
Um das Behandlungsergebnis stabil zu halten, kommt meistens ein sogenannter Retainer zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein dünnes, individuell gebogenes Drähtchen. Es wird auf der Innenseite der Frontzähne befestigt und ist von außen völlig unsichtbar. Es stört weder beim Sprechen noch beim Essen. Im Unterkiefer ist dessen Anbringung unbedingt zu empfehlen, im Oberkiefer - abhängig vom Schweregrad der Zahnfehlstellung - reicht meistens eine dünne durchsichtige Kunststoffschiene oder eine herausnehmbare Zahnspange, die in der Nacht getragen werden muss.